Kleine Erinnerung ans Klassentreffen letzten Sommer: Ein netter Abend mit Leuten aus meiner Grundschulzeit in Woltersdorf. Und jetzt bringt die CDU in Erkner die Möglichkeit einer Privatschule ins Gespräch…
Meine Meinung dazu:
Wir haben eine Verantwortung für das Zusammenleben in unserer Stadt. Natürlich muss auch das Geld reichen, aber da hört es nicht auf. Wir treffen heute Entscheidungen, die immense Auswirkungen auf das Leben von morgen haben. Warum ich das so sage? Weil ich mich selbst als qualitative Einzelfallstudie sehe. Letztes Jahr habe ich wieder mit den Menschen zusammengefunden, mit denen ich zur Grundschule gegangen bin. Ich habe mein Abitur dann aber auf einer Privatschule gemacht, dem katholischen Gymnasium Bernhardinum in Fürstenwalde. Was wäre gewesen, wenn mich meine Eltern direkt zur Einschulung im Nachwendejahr auf eine Privatschule geschickt hätten? Ich wäre nie mit diesen Menschen in Berührung gekommen. Aber es ist so wichtig, in Kontakt zu kommen. Nur so kann Zusammenleben gelingen. Nur so kann sich Verständnis entwickeln. Wenn wir uns im Alltag begegnen in unserer Verschiedenheit, mit unseren vielfältigen Hintergründen und vor allem: mit Chancengerechtigkeit. Die geht komplett verloren, wenn schon in der Schuleingangsphase der Geldbeutel der Eltern über die Schulausbildung entscheidet. Und das ist einfach der Fall bei Privatschulen, das kann mir niemand schönreden: Eltern wollen in der Regel das Beste für ihr Kind. Und wer das Geld hat, wird sich auch hier bei uns in Erkner für die private Ersatzschule entscheiden. Das hab ich mit meinem Mann für meine Kinder auch so entschieden, weil uns eine christliche Einbettung wichtig war. 😥
Auch wenn mit einem Prüfauftrag noch nichts passiert: Ich finde es falsch, diesen Weg überhaupt einzuschlagen. Mit der Machbarkeitsstudie haben wir eine gute Entscheidungsgrundlage, um über den Ausbau der bestehenden Schule zu entscheiden. Dass wir ein gutes Schulkonzept brauchen, damit es in der Löcknitzgrundschule mit dem gemeinsamen Lernen auch in der 5-Zügigkeit persönlich und vertrauensvoll bleibt, steht auf einem anderen Blatt. Aber da bin ich zuversichtlich, dass das gelingen wird!